Jan Fedder (* 14. Januar 1955 in Hamburg; † 30. Dezember 2019 ebenda) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Bekannt wurde er durch die Darstellung norddeutscher Charaktere, insbesondere des Polizisten 'Dirk Matthies' in der Fernsehserie Großstadtrevier. Oft auch in plattdeutscher Sprache.
Leben[]
Fedder wuchs als Sohn eines Kneipenbesitzers Adolf Fedder und dessen Frau Gisela, einer Tänzerin, in Hamburg-St. Pauli auf. Sein Bruder Oliver ist sieben Jahre älter. Seine Eltern schlossen die Kneipe regelmäßig um 18 Uhr; so sollten die Söhne Jan und Oliver nicht mit betrunkenen Seeleuten und Prostituierten zusammenkommen. Er absolvierte eine Ausbildung zum Speditionskaufmann, übte diesen Beruf aber nie aus.
Mit sieben Jahren sang Fedder als Knabensopran im Chor des Hamburger Michel. Vor seiner Schauspielausbildung, die er mit zehn Jahren begann, nahm er einige Jahre Ballettunterricht, wechselte aber später ins Schauspielfach. Im Alter von 13 Jahren stand er das erste Mal auf der Bühne und vor der Kamera (für den Film Reisedienst Schwalbe). Neunzehn Jahre lang spielte er im Kinder- und Jugendtheater Klecks und wirkte im Ernst-Deutsch-Theater in Stücken von Shakespeare und Goethe mit.
Seit 2007 engagierte sich Fedder als so genannter „Bootschafter“ für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Jan Fedder war seit 2007 „Bootschafter“. In seiner Freizeit lebt er auf einem Bauernhof in Ecklak im Kreis Steinburg, den er ab 1997 restauriert hat. Jan Fedder und seine Frau Marion waren seit 2000 verheiratet.
Im Herbst 2012 wurde bei ihm die Vorstufe eines Mundhöhlenkarzinoms diagnostiziert, infolgedessen er das Rauchen aufgab, sich einer strahlentherapeutischen Behandlung unterzog und ein Jahr beruflich pausierte. Im Jahr 2019 gab er in einem Interview bekannt, seit Längerem auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein.
Am 30. Dezember 2019 starb Jan Fedder in seiner Wohnung in Hamburg. Die Trauerfeier fand am 14. Januar 2020, dem 65. Geburtstag Fedders, auf seinen Wunsch hin im Hamburger Michel statt – dort war er getauft, konfirmiert und getraut worden und hatte im Knabenchor gesungen. Anschließend gab es einen Trauerkonvoi über St. Pauli. Jan Fedder wurde zwei Tage später im engsten Familien- und Freundeskreis auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Die Stiftung St. Michaelis würdigt Jan Fedder mit einer eigenen Michel-Tafel. Unter der Überschrift «Tschüs, Jan Fedder» ist Platz für 69 Namen von Menschen, die in Erinnerung an Jan Fedder 300 Euro oder mehr für den Michel spenden möchten. Die Tafeln sind auf dem Boden vor dem Michel eingelassen und erinnern an berühmte Persönlichkeiten. Die Tafel wird im Herbst 2020 auf dem Kirchplatz des Michel verlegt.
Karriere[]
Nach kleineren Fernsehauftritten 1979 und 1980 war seine erste größere Rolle die des Pilgrim in dem Film Das Boot. In den darauf folgenden Jahren spielte er in vielen, hauptsächlich norddeutschen Fernsehproduktionen mit, bis er 1990 schließlich beim Großstadtrevier die Rolle des Polizisten Dirk Matthies übernahm. Außerdem spielt er eine der beiden Hauptrollen, die des Kurt Brakelmann, in der norddeutschen Serie Neues aus Büttenwarder neben seinem Schauspielkollegen Peter Heinrich Brix als Arthur Tönnsen. Jener spielte auch im Großstadtrevier eine Hauptrolle, nämlich die des Lothar Krüger. Fedder spielte für die ARD auch in Verfilmungen nach Stoffen von Siegfried Lenz. Im Kino war er 2009 in Fatih Akıns Komödie Soul Kitchen zu sehen.
Nebenher ist Fedder seit den 1970er Jahren hin und wieder auch als Synchronsprecher tätig, so unter anderem in Brust oder Keule und als Herbert in den Werner-Filmen.
Als Ausgleich zu seiner Arbeit als Schauspieler betätigt er sich als Leadsänger der Band Big Balls, mit der er 1998 die CD Aus Bock und 2004 die CD Fedder geht’s nicht veröffentlichte.
Filmografie[]
Filme[]
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Serien[]
- 1986: Auf Achse
- 1987: Der Landarzt – Der Lockvogel
- 1991-2020: Großstadtrevier (Dirk Matthies, ab Folge 37)
- 1995–1999: Heimatgeschichten (verschiedene Rollen)
- 1995–1996: Inseln unter dem Wind
- 1997-2019: Neues aus Büttenwarder (Kurt Brakelmann)
Diskografie[]
- 1998 CD mit den Big Balls Aus Bock
- 2004 CD mit den Big Balls Fedder geht’s nicht
Bei Werner Volles Rooäää!!! gab er dem Rocker Herbert seine Stimme. Im Film Werner – Beinhart! hat er diversen Figuren seine Stimme geliehen. Jan Fedder wirkt auch bei Hörspielen mit.
Auszeichnungen[]
- 1999 Ehrenkommissar der Polizei Schleswig-Holstein
- 2000 Ehrenkommissar der Hamburger Polizei
- 2003 Ehren-Schleusenwärter (Hamburg)
- 2005 Ehrenkommissar der Bayerischen Polizei
- 2005 Beliebtester Schauspieler des Nordens (NDR)
- 2006 Deutscher Fernsehpreis – Bester Schauspieler Fernsehfilm (Hauptrolle) für Der Mann im Strom (ARD/NDR)
- 2007 GdP-Stern 2006 (Gewerkschaft der Polizei)
- 2008 Beliebtester Schauspieler des Nordens (NDR)
- 2010 Niederdeutscher Literaturpreis der Stadt Kappeln (gemeinsam mit Peter Heinrich Brix)
- 2010 Norddeutscher Filmpreis im Rahmen der Nordischen Filmtage
- 2013 Hamburger des Jahres für sein Lebenswerk (Privatsender Hamburg 1)